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LOORIEN AKADMIE SCHWAZ
die Waldakademie

des Schwazer Silberwaldes

 

Seminar

„Alte Waldkulturen und die Zukunft des Waldes“

von
Armin vom Silberwald

am 15. September 2018

Referat für die LOORIEN AKADEMIE SCHWAZ
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 Intro
● Alte Waldkulturen: Der Mär von der guten alten Zeit und einem Leben im Einklang mit der Natur wird in diesem Seminar auf den Grund gegangen. Wie hielten die alten Griechen und die Römer es mit ihrem Wald? Oder später die Spanier und Engländer? Wie sah das bei den frühen Kelten und Germanen aus?
Auch die viel gepriesenen Maya und die indigenen Stadtkulturen Nordamerikas haben letztlich ihre eigene hohe Kultur zerstört, indem sie ihre Wälder gefällt und sich im Pantheon ihrer Götter verloren haben.

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Faszinierend und schrecklich das Schicksal der Dunklen Dschungelkulturen Indiens vor Jahrtausenden (ca. 8 Bis 6 Tausend vChr) als die Sonnenvölker aus den Ebenen Asiens über den Himalaya stiegen und sie nahezu zur Gänze ausrotteten. Die einen wurden in die Kaste der Paria verbannt, die anderen, die Tamilen auf Sri Lanka, kämpfen bis heute um ihre Freiheit und werden dafür Terroristen genannt.
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● Forst-Industrieproduktion 4.0 „Die Zukunft des Waldes“.
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Erst, wer in die Vergangenheit schaut, der kann die Zukunft sehen.

 

Ein Ausflug nach Indien
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Ein magisches Land ist dieses Indien und eine ebensolche Geschichte hat es, bzw. seine Bewohner. Schon vor ca. 20.000 Jahren, aus der Zeit der Indogermanen (Indoeuropäer), gab es erste kleine Einwanderungswellen aus dem Norden über den Himalaya. Es waren Weishäutige, manche sogar mit roten Haaren.

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Von Afrika über den nahen Osten und dem Industal wanderten etwas später Schwarzhäutige ein. Sie überschritten den Indus und besiedelten allmählich die Weiten und Tiefen des indischen Dschungel wie auch die kleinkontinentalen Gebirge. Sie waren die ersten, die Städte gründeten, aber vorwiegend verstreut die endlosen Wälder besiedelten, bewirtschafteten und eine eigenständige Kultur schon vor mehr als 10.000 Jahren herausbildeten. Von ihnen kann man sagen, sie waren echte dunkle Waldkulturen. Davon aber später mehr.

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Vor vielen Jahrtausenden weit im Norden, in den Ebenen Asiens, im riesigen Pamirhochland (Sanskrit upa-meru, persisch pāye mihr), vor der hohen Himmelsmauer, bildeten sich volkreiche Stämme. Auch im Westen des Gebirges bis zum großen Meer sammelte sich allerlei Volk an. Sie nannten sich die Sonnenvölker, aber auch „Arya“.
Schon Jahrtausende vorher machten sich diese Völker von weit Nordwesten her auf den Weg. Aus den endlosen Ebenen eines riesigen Kontinentes kamen kriegerische Stämme auf der Suche nach einem sagenhaften Land im Süden jenseits aller Berge und Seen.

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Über diesen Völkern brannte immer die Sonne, daher nannten sie sich Sonnenvölker, denn sie verehrten die Sonne. Die Sonne machte sie kriegerisch und aggressiv. Sie wußten aus leidvoller Erfahrung, die Sonne gibt Leben, sie nimmt aber auch Leben. Daran orientierten sich ihre Religionen und gesellschaftliche Ordnungen. Luftig-klar und doch schon mit mehreren Göttern des Himmels angereichert war der Himmel ihrer Religion. Ganz im Gegensatz zu der, von den Dunklen Waldkulturen verehrten, Göttern, Dämonen und Wald- und Erdgeistern.

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Nach ihren Elementarereignissen benannten die Sonnenvölkr ihre Götter: Vayu, der die Winde regiert; Surya, der Sonnengott; Varuna, der Herr des Rechts und des ewig strömenden Wassers und letztlich der mächtige Indra mit seinem Hammer, der Gott des Donners. Indoeuropäische Verbindung zu (später germ.) Thor, der Donnergott.

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Schon hat sich viel Volk der Arya noch vor der hohen Himmelsmauer in unzähligen kleinen Dörfern niedergelassen. Einige wagemutige Stämme haben sich in endlos langen Tälern hinauf zur Hohen Himmelsmauer auf den Weg gemacht. Sie überstiegen diese unüberwindbar scheinende Mauer und jenseits von ihr gründeten sie erste Siedlungen im weiten Bergland südlich der höchsten schneebedeckten Bergen.

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Es kamen immer mehr über die vorher nicht überwindbar scheinende Mauer, sodass ein andauernder Druck die schon Ansässigen immer weiter in den Süden bis an die Ränder der Tiefebenenwälder drängten. Vor Jahrtausenden, in der großen Wanderung, Welle um Welle, begann die Eroberung des Subkontinentes durch die kriegerischen und gut organisierten Sonnenvölker. Es war ein Akt des Überlebens, Dürre, Hunger und Verzweiflung trieb die Völker vor sich her.

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Begleitet vom Bild einer erbarmungslosen Sonne im kollektiven Gedächtnis der Einwanderern drangen sie sie immer tiefer in die dunklen Dschungel und der Vernichtung der Dunklen Waldkulturen war Tür und Tor geöffnet. Die Eroberung des Landes südlich der hohen Himmelsmauer und die sich daraus neu bildete, mit mehr Göttern angereicherte Götterwelt, wurde in schriftlos und nur mündlich weitergegebenen Versen beschrieben. Die Veden berichten heute noch von dieser Zeit. Die Sprache änderte sich, später entwickelte sich das Sanskrit. Der Stand der Brahmanen bildete sich heraus.

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Die Arya stießen auf wehrhafte Städte mit dunkelhäutigen, kriegerischen Menschen. Sie sprachen von Shind oder dem Land Hind, das Südland südlich des Daches der Welt. Tropische Ebenen, fruchtbares Stromland und wieder Bergland sowie endlos weite und tiefe Wälder lagen vor ihnen. Aber es gab hier schon seit grauen Vorzeiten dunkelhäutige, plattnasige und schwarzäugige Menschen. Die Gestalt klein und gedrungen, die Schädel länglich geformt.

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Ganz anders waren diese Völker, als die Arya. Nicht nur an Aussehen, sondern auch in Kultur und Religion. Die Arya nannten sie Dasa, Dasyu oder Darwidas.
Am Anfang der Begegnung gab es Kooperationen, aber die Dunklen waren viel zu kampfeswütig, denn die Arya sahen auf sie hinunter und durchdrangen ihre Gebiete. Auch die Drawidas sahen ihre Herkunft aus den fernen westlichen Steppen. „Sie behaupteten: viele ihrer Stämme kamen mit Schiffen über das Westmeer, seien dort auf Inseln zuerst sesshaft geworden.“

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Die Drawidas rodeten den Urwald und errichteten dörfliche Siedlungen mit fruchtbaren Pflanzungen und Weideflächen. Ausgedehnte Städte wie Harappa und Mohendscho-Daro gründeten sie, dessen Name „Platz des Todes“ bedeutet.

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Von weiße Wilde, Männer mit blonden, braunen oder roten Haaren, den Aryern, kriegerisch und nicht ungefährlich berichteten damals schon waghalsige Händler. Die Aryer drangen immer tiefer ins Drawidaland ein. Eroberten ihre Stadt und unterwarfen ihre Stämme.

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Aber schon lange zuvor zogen sich Drawidastämme tief in die Wäldern des Kontinents zurück und errichteten dort ihre Dunklen Waldkulturen. Frühe Händler aus Sumer (Ur) berichteten von seltsamen Völkern. Seit grauer Vorzeit pflegten diese merkwürdige Bräuche. Sippe scheidet sich von Sippe. Die einen dürfen kein Fleisch essen, andere nicht mit der Axt arbeiten, überhaupt nichts mit Holz zu tun haben, usw.

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Während die Arya eckige Häuser bauten, bauten die Drawinas runde. Erstere einen mit einer kantigen Architektur, die andern mit einer runden und ausgewogenen, harmonischen. Die Arier mit ihren Himmels- und Sonnengöttern, die Drawinas mit ihren Wald- und Fruchtbarkeitsgöttern. „Überall im Dschungel sind holzgeschnitzte Sinnbilder der Zeugungskraft zu sehen (Phallase). So wohnt neben blühenden, fruchtbaren Leben auch der tausendfältige Tod. Darum verehren die Drawianas auch die mordende Schlange, den Tigergott und die Zerstörungskraft.“

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Kulturen, die sich vorwiegend in Tiefen Wäldern entwickeln, sehen über ihnen oft genug nur die Kronen von Bäumen, mit Ausnahme in bewohnten Lichtungen. Die Sonne hat sich zurückgezogen und scheint weit entfernt. Zwangsweise verehren diese Kulturen, die Nacht und die Dämmerung. D.h. auch die Dunkelheit. Deswegen nannten sie sich selber Dunkle Waldkulturen.

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Kriegerisch sind sie nicht, denn in den unendlich scheinenden Wäldern Indiens hat jede Sippe, jeder Stamm genug Platz. Nachdem sie neben der Dunkelheit in ihren Religionen auch den Tod verehrten, sahen sie keine Notwendigkeit eben diesen Tod in Aggression sondern in Respekt zu leben, ihm zu begegnen.

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Ganz anders die Arya. Ihr Sonnenkult machte sie kriegerisch. Als sie begannen auch die großen Dschungel des Kontinents allmählich zu durchdringen, hatten sie mit den friedlichen und nicht wehrhaften Drawinas der Dunklen Kulturen ein leichtes Spiel. Die Drawinas versuchten die Arya mit Rituale oder Beschwörungen abzuwehren. In ihren oft abgeschiedenen Lebensräumen kannten sie nahezu keine kriegerischen Handlungen, obwohl sie untereinander regen kulturellen Austausch betrieben. (Anders die Steinzeitkulturen Papua-Neuguineas.)

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Im Dschungel trafen der Krieg der Arya und der Frieden Dunkler Waldkulturen aufeinander. Wer gewonnen hat, ist keine Frage. Die Dunklen Kulturen wurden vernichtet, wenige davon assimiliert, wenn auch mit einem nicht unerheblichen Einfluss auf spätere Kulturen und Religionen Indiens.

Reste von Angehörigen Dunkler Kulturen wurden in die Kaste der Parias verbannt, andere, wie die Tamilen auf Sri Lanka – Ceylon, kämpfen noch heute, nach Jahrtausenden, um ihre Freiheit und Identität.

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Die von den Europäern hochverehrten Mayas

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Ein sehr widersprüchliches Kultur- und Sittenbild zeigt uns die Kultur der Mayas.

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Seit etwa 1500 vCr leben Vor-Maya-Völker in geschlossenen Siedlungen auf der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Sie bauen Mais, Bohnen, Kürbisse, Gemüse, Obst und Baumwolle an. Verehrt werden Gottheiten des Feldes und Tierdämonen. Von den Olmeken übernehmen diese Vorvölker die Berechnung des Kalenders, der von je her ihre religiöse Lebenswelt bestimmt. Daraus bildeten sich die frühen amerikanischen Städtekulturen, von denen die schönste und erhabenste, die der Mayas war.

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In den Tempelstädten zu Ehren ihrer Götter herrschen die Kaste der Priester und die des Adels. Die Mayas haben das übernommene Kalenderwesen zu astronomischer Genauigkeit entwickelt. Sie kennen den Stellenwert bei der Zahlenbeschreibung und als einziges der amerikanischen Völker den Begriff der Null.

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Eine berühmte und mächtige Stadt war Teotihuacan im Hochland Anahuac. Diese Stadt war ein Wallfahrtsort, eine Stätte der Wissenschaften und der Künste. Gelehrte Priester arbeiteten mit geheimnisvollen Zahlenzeichen, berechneten den Lauf der Gestirne und spürten den Geheimnissen der Natur nach. Die Götter sind sphärische, unsichtbare Wesen des Himmels, in deren Händen die Gewalt über Wind, Regen und Sonnenlicht gelegen ist.

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„Ihr Kalender ist eine Geheimwissenschaft der Priester. In ihrer Macht liegt es, Aussaat und Ernte zu bestimmen.“

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Die Mayas kennen keinen Pflug, der Grabstock ist ihr einziges Hilfsmittel. Alleine die menschliche Kraft veränderte das Land. Die großen Wissenden in den steinernen Tempeln der Städte beschäftigen sich mit den Sternen, Göttern und Zauberzeichen und verschwenden keine Gedanken an die Verbesserung der Lebensbedingungen des Volkes. Die Kluft zwischen Wissenden und dem einfachen Landvolk hat sich sehr früh aufgetan, war später einer der Gründe für den Untergang dieser Kultur.

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Das Volk, ausgebeutet und verbraucht, sozusagen in Dummheit und Unwissenheit verharrend, fällte in endlosen Dschungelstreifen die überlebenswichtigen Bäume, rodete alles Gestrüpp und brannte das dürre Holz ab.

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Allmählich verschwanden durch exzessive Nutzung die fruchtbaren Felder, das Bauernland vor den Städten zeigte sich immer mehr ausgelaugt. Steppenartiges, von vielen Ernten unbrauchbar Bauernland verwandelte sich in nicht nutzbares Buschland, in öde Wildnis um die großen Städte herum.

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Währenddessen forschen die Priester in den Städten in der Welt des Unerklärbaren, der Adel war mit sich selber beschäftigt. Die Wissenden in der Priesterschaft lebten fern jeden irdischen Lebens. Ihre Welt war die der Symbole, der abstrakten Geisterwelt. Ihr Denken entsprang einer Schicht, die jenseits der Erdendinge in den magischen Bereichen der Gestirne lebten. Alle Kraft der Kultur wurde für die Welt der Priester und den Luxus und den Macht- sowie Kriegsgelüsten des Adels aufgewendet.

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Nicht nur die Kluft zwischen Bauern und der Welt der Priester und des Adels vergrößerte sich, auch die Entfernung zwischen Stadt und fruchtbarem Land wurde immer größer. Letztlich unüberbrückbar, war alles wie abgeschnitten. Kraft und Intellekt der Wissenden vergaß ihre Ernährer und Versorger und die waren letztlich so auf sich alleine gestellt, dass sie in ihrem Frondienst und in ihrer Ausbeutung keinen Sinn mehr sahen und aus dem Einfluß der Städte flohen.
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Ein Maya-Bauer mußte ein Drittel seiner Ernte den Göttern, dh. den Priestern, ein weiteres Drittel dem Adel abgeben. Immer mehr Abgaben wurden eingetrieben. Die Bauern mußten wie Sklaven arbeiten. Aber der schon seit Anbeginn schutzgebende Dschungel war im kollektiven Gedächtnis der Bauern immer noch präsent. Letztlich flohen sie wieder in ihm zurück und gründeten kleine Dschungeldörfer, auch keine großen Städte mehr.

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Das kollektive Trauma eines Sklavenstandes ließ die Flüchtenden keine Stadt mehr bauen. Die versklaften Maya-Bauern behielten immer ihren Stolz. Letztlich konnte auch die Religion der Herrschenden sie nicht an ihr Land binden. Sie emanzipierten sich durch Flucht. Die Stadtkultur war ihnen zu mächtig, kriegerisch zu stark für eine soziale Revolution und letztlich viel zu fern.

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Die Städte verhungerten regelrecht und mußten früher oder später verlassen werden. Sie lagen in einem weiten Umfeld eines ungeheuren Kahlschlages. Die ursprünglichen, frühen Dschungelkulturen schafften nicht den Sprung in eine moderne Stadt-Land-Beziehung. Die Kultur der Mayas, von den heutigen Europäern romantisch und hoch verehrt, zerstörte sich selber. Natürlich spielten auch aggressive Eindringlinge, und der Streit und Kriegswille des Stadtadels eine nicht zu vergessende Rolle.

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Aber alles begann mit dem Fällen der Bäume und den Hang zum Exzessiven. Sowohl in der landwirtschaftlichen Ausbeutung des Bodens, als auch ein sich Verlieren der wissenden Priesterkaste in einem immer mehr vom Volk entfernten Götterhimmel, im Forschen in der Welt der Kräfte und des Wirkens im Kosmos. Beides ließ sich nicht mehr vereinen, funktionierte als großes Ganzes nicht mehr. Hunger, Krieg um Ressourcen und Macht, Elend und Hoffnungslosigkeit führte letztlich zwangsweise in den Untergang einer faszinierenden Hochkultur.

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In ihren Götterbefragungen riefen die Priester: „Seit uralten Zeiten haben unsere Bauern den Dschungel niedergebrannt und wenn die Felder durch doppelte Ernten erschöpft waren, nahmen sie ein anderes Stück Wald und brannten es nieder. Die rodenden Bauern sind unseren Blicken bis hinter den Horizonten entschwunden und haben sich nach allen Seiten im Dschungel verloren. Die Stadt liegt nun ganz von Dörfern und Menschen entblößt in Mitten einer Steppe. Unsere Stadt wird sterben wie ein See im Hochland, dem man den Zufluss abschneidet.“
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Der Stadtfürst sagt: „Du hast Recht, der Abstand zwischen uns und den Bauern ist zu groß geworden.“
Die Götterbefragung der Priester kam zu einem Ergebnis und der Fürst verkündete: „Wir verlassen unsere Stadt, unsere Zukunft ist ungewiss.“ Die große Kultur der Mayas ging unter.

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Die Verehrer und Romantiker der Mayakultur in unserem Land sollten sich bewusst sein, was sie verehren. Aber mit etwas Kritik eckt man gleich an, und letztlich ist das auch eine Sache des Glaubens. Nur; Glaube und Vernunft gehen aus der Perspektive einer logischen Betrachtung nicht zusammen, sind nicht vereinbar. Ebenso wie die Kluft zwischen den Wissenden und den Nichtwissenden in der Kultur der Mayas.

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Europas Sündenfall

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Die letzte Eiszeit, deren Ende ca. 10.000 Jahre zurück liegt, hat die Alpen kilometerdick unter Eis begraben. Auch in Richtung Norden Europas breitete sich die Eismassen aus und begruben alles Leben unter sich, so auch das der Bäume. Mit dem Abtauen setzten sich das Eis in Bewegung und schliff alle Täler bis zum Grunde aus.

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Nach dem Rückgang des Eises verteilte sich über Jahrtausende die zusammengeschobenen Erdmassen wieder über die Täler und Länder. Der Jahr für Jahr wiederkehrende Saharastaub trug zu einer höheren Dichte an Humus bei, sowie stickstoffbildenden Pionierpflanzen. Beispielhaft die Vulkaninseln.

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Von den südlichen und südwestlichen Küstenregionen Europas, die von den Eismassen nicht betroffen waren, kehrten die Bäume zurück. Zuerst kamen Kiefern und Birken, dann Lärchen und Buchen, Linden und Eichen. Ihnen folgten gleich Tanne und Fichte. Das ging keineswegs geregelt und systematisch vor sich. Unterschiedlich zog sich das Eis zurück, je nach Höhenlage und örtlichem Klima.

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Die Griechen und ihre Kontinuität im Ignorieren von Natur

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In den Küstengebieten der Westtürkei, das Ionien der Griechen, in Griechenland selber und auf Italien des Imperium Romanum begann der erste Genozid an den Bäumen Europas. Die Griechen unter Perikles (gest. um 490 vCr) waren die Ersten, die begannen alle Bäume in den athenischen Küstenregionen zu fällen. Perikles und sein Attischer Seebund nahmen wiederholt den Kampf gegen das Weltreich der Perser, aber auch gegen den Pelopennesischen Bund auf. Für damalige Verhältnisse bauten die Athener eine riesige Flotte. Auch später rüstete Athen ihre Flotte immer wieder auf.

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Das kostete Unmengen an Holz. Und nicht nur durch die Athener, sondern auch die ionischen Stadtstaaten und andere Städte an den Küsten Griechenlands machten den Wald garaus. Die Wälder Griechenlands verschwanden in den Küstenregionen. Nicht weniger Anteil hatten die Flotten der Handelsschiffe der Griechen am verschwinden der Wälder. Griechenland war aufgrund seiner Handelsflotte eine Wirtschaftsmacht im östlichen Mittelmeer aber auch im Einflußbereich Siziliens, am Tyrrhenischen Meer (das der Etrusker) weniger.

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Die unzähligen Handelsschiffe benötigten immer mehr Holz. Das waldreiche Hinterland Griechenlands und Ioniens, wie auch Sizilien wurde entwaldet. Letztlich befuhren viele Tausende Handelsschiffe das Meer der Griechen und niemand dacht an Wiederaufforstung der Wälder. Gleich Jahrzehnte nach der Abholzung wusch der Regen die Erde fort und die oft sehr starken Winde verbliesen die verletzliche und bloß liegende Waldhumusschicht. Bäche und Flüsse unterstützten die Erosion, trugen die wertvolle Fracht in das Meer.

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Wer heute mit offenen Augen durch Griechenland fährt, der sieht fast nur Karstland und nackten Fels oder Geröll. Auch noch heute denkt ein Grieche nicht an eine Aufforstung, obwohl es auch für solche Karstgebiete moderne Systeme einer Rekonstruktion toter Böden gibt. Das wäre aber eine Aufgabe für Generationen und spezielle der heutige Grieche scheint nur im Hier und Jetzt zu leben. Das war und ist auch heute sein Dilemma. Siehe die Banken und Wirtschaftskriese, obwohl des den antiken Griechen schon lange nicht mehr gibt.

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Roms Weltmacht und Rüstungswahn

 

Die Römer waren in der Geschichte Europas die Weltmeister im Verbrauch von Ressourcen der Natur. Es galt ein riesiges Weltreich nicht nur aufzubauen und zu verwalten, sondern auch die dafür notwendigen Ressourcen abzubauen und zu verarbeiten.

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Das galt nicht nur für Steine, die gab es genug, sondern auch fruchtbaren Boden und die Wälder. Von den Karthagern haben die Römer die exzessive Landwirtschaft gelernt. Rom perfektionierte sie im nahezu industriellen Maße. Der reiche römische Adel besaß riesige agrokulturell organisierte Landwirtschaften. Aber auch viel Bauernvolk, u.a. ehemalige Legionäre, bewirtschafteten Massen an Kleinbauernzellen.

 

Der Stiefel Italiens und das unmittelbar angrenzendes römisches Einflussgebiet wurde zuerst entwaldet und trotz eines ausgefeilten Fruchtfolgeprogramms ging viel fruchtbares Land verloren. Natürlich in den von den Etruskern schon vorher kultivierten Gebieten nicht. Da war einfach genug fruchtbarer Boden vorhanden. Siehe die rote Erde der Toskana. In für Karst anfallenden Regionen sah das ganz anders aus. Die Wälder wurden immer mehr zurückgedrängt, zurückgebliebenes Land verödete, blanker Fels kam zum Vorschein.

 

Den Rest der Wälder beanspruchte der Machthunger der Weltmacht. Und das war das Baumaterial der Städte und das Holz der Handels- und Kriegsflotten. Irrtümlich immer wieder dargestellt, wurden die Stätte nicht nur aus Stein gebaut, sondern vorwiegend aus Holz. Daher gab es auch in Rom immer wieder verheerende Brände.

 

Der Moloch Stadt verlange permanent Unsummen an Holz. Und da gab es nicht nur die Großstadt Rom. Bald waren die Wälder der Halbinsel gefällt. Es musste von weit her Bauholz, oft über das Meer angeliefert werden. Nicht nur Italien selber, sondern die benachbarten Regionen wie das Illyrische Vor- und Hinterland waren letztlich entwaldet.

 

Die Kriegs- und Handelsflotten hatten daran wohl ihren Einfluss, aber waren nicht der Hauptgrund für das Verschwinden der Wälder. Rom war in allem gründlich. So auch in der Verwertung der Ressourcen der Natur. Die Römer vollendeten das, was die Griechen begonnen hatten. Und das radikal. Noch heute sind ihre Spuren unübersehbar, und doch für nahezu alle Touristen nicht erkennbar, weil unverständlich und unwissend.

Im Urlaub ist Italien wunderschön. Die waldleeren Bergzüge des Apeninns mit den wunderbaren kleinen Städten, oder die Küstenregionen mit den lieblichen Fischerdörfern. Zumindest sind Palmen, Zypressen und Oliven in landwirtschftlichen genutzten Regionen zu sehen.
Aber wo sind die alten Wälder? Die der vorrömischen Faune, des griechischen Pan und des Mystischen Zeitalters. Untergegangen und niemals wiedergekehrt.

 

Spanien – eine Tragödie und ein Verbrechen

 

Wer heute durch Spanien fährt, der sieht nur Karstland, Halbwüsten und bewässerte Plantagen. Die iberische Halbinsel ist wie ein Subkontinent Europas und nahezu allseits vom Meer umschlossen. Portugal hat eine andere kulturelle Geschichte, auch grundlegen andere klimatische Bedingungen. Spanien liegt vom Atlantik aus gesehen hinter den Iberischen Kordilleren und bekommt daher weniger Regen ab. Das ist aber nicht der Grund für die Karst- und Trockenheit des spanischen Landes. Es war der Mensch, der das Land kaputt gemacht hat.

 

Zur Zeit der Mauren in Spanien gab es ein Sprichwort: „Ein Eichhörnchen konnte von Alicante an der Ostküste der Halbinsel ohne jemals den Boden zu berühren von Baum zu Baum bis zur atlantischen Küste springen. Das waren noch Wälder.

 

In der Reconquista, der Rückeroberung der Halbinsel durch die Christen von den Mauren, versprachen die spanischen Könige Isabella I. von Kastilien und ihr Gemahl Ferdinand II. von Aragon den Bauern, wenn sie für die Rückeroberung des Landes von den Mauren in den Krieg zogen, bekamen sie Lehensfreiheit ihrer Höfe.

 

Dieses Versprechen wurde gleich nach dem Fall von Grenada von den Königen gebrochen. Große Gebiete wurden unter dem Adel aufgeteilt, riesige Haziendas (spanische) verleibten sich ehemals relativ freies Bauernland ein, bauten zu den Bauern ein starkes Abhängigkeitsverhältnis auf.

 

Die Bauern zogen in die wachsenden Küstenstädte. Das Land der Gutsherren vereinsamte und nahezu niemand bewirtschafte, pflegte es, auch nicht die Wälder der Mauren. Diese verdorrten in der heißen Sonne Spaniens. Riesige, sonst von den Bauern und Mauren kontrollierte Brände dezimierten die Wälder. Sie zogen sich zurück, bis sie allmählich verschwanden.

 

Die von den adeligen Gutsherren agroindustriell betriebenen Haziendas, nach karthagisch-römischen Vorbild, gaben den letzten Wäldern den Rest. Nicht ganz! Mit zum Verschwinden trug auch die kriegs- und handelsorientierte Seefahrt bei. Riesige Handelsflotten (mit Karavellen) eines Seeweltreichs verlangte Unmengen an Holz der Wälder. Auch die berühmte Armada und ihr verwandte Flotten gaben dem iberischen Wald den Rest.

 

Es scheint wirklich so, dass die spanische Kultur, die alte und die jetzige neue, zur Natur ein sehr zerstörerisches Verhältnis hat. Noch heute wird sie rücksichtslos ausgebeutet, obwohl sich des Verbrechens an ihr die Spanier bewusst sind. Es gibt kaum Widerstrand in der Bevölkerung. Alles unterliegt einer Gewinnmaximierung. Wie seit der Hohen Zeit der Reconquistatores ist die Natur oberstes Ziel der Ausbeutung. Heute noch und auch schon lange nach dem Verschwinden der Wälder.

 

Widersprüchliche Kelten und Germanen

 

Der Römische Senator Publius Cornelius Tacitus (* um 58 n. Chr. geb.) schrieb die berühmte Germania. Er dachte, dass die frühen Kelten und Germanen eigentlich ein einziges Kulturvolk sein müssten. Deswegen teilte er offiziell die Links des Rheins Wohnenden in Kelten und die Rechts in Germanen ein. So einfach gesehen war das wohl nicht, aber immerhin sehr treffend für die spätere Geschichtsschreibung.

 

Kulturell und herkunftsmäßig gab es wohl erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Völkern und die auch aus der Perspektive des Waldes. Die Kelten liebten den Wald, ihnen war er heilig, den Germanen viel weniger. Letztere hatten Angst vor dem Wald.

 

Warum? Ein Kelte lebte im Gegensatz zum jenseitsorientierten Germanen im hier und im jetzt mit einem Fuß im Leben und mit dem anderen im Tod. Das hat nahezu Furchtlosigkeit zur Folge. Kein Volk fürchteten die Römer mehr als die Kelten. Es waren die Kelten, die einzigen, die unter Brennus Rom in erobert haben. Die Ostgoten und Vandalen erst viel später, als Rom schon nicht mehr das große Rom war.

 

Die Kelten, Männer wie Frauen, entblößten im Kampf die nackte Brust. Ihr Kampf war exzessiv und von absoluter Furchtlosigkeit bestimmt. Wie könnte es auch anders sein, wenn sich der Krieger schon zur Hälfte im Tod wähnt. Dieses Empfinden bestimmte auch die Sicht auf den Wald.

 

Der Wald war den Kelten in seiner Dunkelheit, in der vermeintlichen Nähe zum Tod, heilig. In den dichten heiligen Hainen (meist Eichenhaine) gab es über ihnen nur dichte Baumkronen, getragen von mächtigen Stämmen. Das Licht war großteils ausgesperrt. „Der Wald war ihr Tempel und nicht steinerne Häuser“, sagten die Druiden. Die Baumkronen bildeten ein Dach unter dem Himmel und die mächtigen Stämme die tragenden Säulen dieses Daches.

 

Bei den Kelten kann man ruhig von Ansätzen einer Dunklen Waldkultur sprechen, während die Germanen den dunklen Wald fürchteten. Den Germanen waren nur einzelne alte und mächtige Bäume heilig und kein ganzer Wald. Z.B. eine alte Linde inmitten einer großen Lichtung. Der heute vielbesungene deutsche Wald, kann darüber nicht hinwegtäuschen. Die alten Germanen nutzten den nicht gerodeten dunklen Wald z.B. nur im Guerillakampf gegen die Römer – Arminius (Hermann) und der Teutoburger Wald, sonst mieden sie ihn.

 

Die dunklen Tausendjährigen Eichen und ihre Heiligen Haine waren Zentren ihrer religiösen Welt der Kelten. Die Römer wußten, kulturell konnten sie sie nur besiegen und assimilieren, wenn sie ihre Heiligen Haine fällten, wie auch ihre heiligen Stätten mit eigenen Heiligtümern besetzten. Das taten die späteren römischen Katholiken besonders intensiv und häufig.

 

In der Nähe von Marseille fällten die Römer einen Heiligen Eichenhain der Kelten von mindestens Hundert Hektar. Und das taten sie in ganz Gallien und Britannien. Den Germanen fällten dann viel später die katholischen Mönche Irlands ihre heiligen Linden. (z.B. die Bonifatius-Linde).

 

Dem einfachen Volk (Kelten und Germanen) war der Wald und die Bäume bis weit nach der Römerzeit herauf mehr oder weniger heilig, im Gegensatz zum Adel mit einen wirtschaftlichen Interessen. Die Katholische Kirche kämpfte gegen diesen „Aberglauben“ Jahrhunderte lang, bis über das Mittelalter herauf, radikal, konsequent und brutal. Mit dieser religiösen Einstellung wuchs auch die Verfolgung der heilenden Frauen, letztlich im Foldern in der Verbrennung von Menschen.

 

Es war ein Kampf einer erbarmungslosen, vernichtenden Religion, der katholischen, gegen einen uralten Glauben eines sanften Friedens und Respektes vor der Natur. Letztlich löschte diese religiöse Radikalität ganze Kulturen und Ethnien in Europa aus, mündete später im indogenen Genozid an den Kulturen und Völkern Amerika. Noch heute gibt es dafür keine Entschuldigung, keine Verantwortung von Seiten aller christlichen Kirchen – weder in Europa, noch z.B. in den USA.

 

Der Glaube und Respekt vor dem Wald wurde von wirtschaftlicher Orientierung abgelöst. Noch heute ist das Ergebnis in unserem Land Tirol zu sehen. Intensive Forst-Monokulturwirtschaft, Hand in Hand mit Unverständlichkeit vor dem Wunder Baum und im weiteren Sinne dem Wald, prägen noch immer die Seele und den Verstand der Tiroler des Heiligen Land Tirol.
Nur allmählich beginnt sich das Herz durchzusetzen. Das Herz ist aber orientierungslos. Die Tiroler wollen nicht wirklich etwas über den Wald wissen. Das würde nämlich ein wenig Verstandesarbeit voraussetzen und so etwas ist schon unbequem, kostet Zeit. Wir alle lieben den Wald, sagen unisono die Tiroler:

 

Das Credo unserer AKADEMIE ist aber AMORSILVAE - die Liebe zum Wald.

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Das Alte Britannien und die Normannen versus Kelten und Sachsen

 

Von Wilhelm, dem Eroberer, seinen Langbögen und alten Eiben auf der Insel und Kontinentaleuropa.

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Forst-Industrieproduktion 4.0 „Die Zukunft des Waldes.

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Zuvor ein kleiner Exkurs - ein Für und ein Wider

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Zuerst noch. In Folge könnte man der Meinung sein, hier im Referat wird die forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes verteufelt. Ich hoffe, dass es so nicht ist.

Wir alle, nicht alle, wollen Echtholzmöbel. Und das möglichst nicht aus Holz aus den Tropen. Da bleiben nur mehr die Wälder unserer Region oder im weiteren Sinne die Europas übrig.

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Und damit die Möbel für möglichst jeden leistbar sind, braucht es eine Forstwirtschaft. Da können als negatives wie auch als positives Beispiel die Österreichische Bundesforste AG, in Folge kurz ÖBf, dienen. Der von den ÖBf verwaltete und bewirtschafteten Wald gehört nicht den ÖBf, sondern der Republik Österreich, also allen österreichischen Staatsbürgern – DIR und mir.

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Die ÖBf geben sich wie Landesfürsten. Sie sind auch die größten Waldbesitzer Österreichs. Sie betreiben exzessive Forstwirtschaft in Form von Mono-Baumkulturen in industriellen Prozessen.

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Darüber sollen z.B. ausgewiesene Naturschutzgebiete mit entsprechender Infrastruktur auf ÖBf-Grund nicht hinwegtäuschen. Dafür haben sie den Auftrag der Republik bekommen. Sie tun es auch aus Imagegründen, denn ihr Ruf ist wirklich nicht der beste, was naturnahe Waldwirtschaft und Verhalten gegenüber regionaler Bevölkerung betrifft. Vergessen sollte auch nicht werden, die ÖBf müssen Dividende an die Republik abliefern und zwar eine möglichst hohe. Hier verlangt bzw. spricht der Staat bzw. die Politik mit zwei Zungen. Das ist so wie mit dem Rauchen.
Aber es findet auch in den ÖBf verändertes Denken statt. Das gibt Hoffnung, denn sie stehen immer mehr im Blickfeld der Öffentlichkeit.

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Eine Vision: Was wäre das für eine Welt, wenn der Mensch für seinen Alltag kein Holz eines Waldes mehr verwenden würde? Wie würde da die globale Welt und einzelne Regionen aussehen? Gäbe es dann vorwiegend nur Wälder mit uralten Bäumen, neben natürlich jungen heranwachsenden, und wieder eine nicht mehr vorstellbare Artenvielfalt der Natur?

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Brauchen wir dann noch Möbel aus Holz oder Zeitungen und Bücher aus Papier? Gar nicht so absurd. Die moderne Medientechnologie mit PC, Smartphone und E-Book lebt das schon vor.
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Künftigen Vorgaben nach dürfte Holz nur mehr für besonders ausgewählte und gesellschaftlich wertvolle Produkte verwendet werden, wie z.B. wunderbare Folianten. Aber denken wir einmal praktisch. Wie könnte das Material Holz für einen Tisch ersetzt werden? Vielleicht durch Erdölprodukte. Das ist aus den bekannten Gründen nicht wirklich eine Lösung.
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Vielleicht etwas Science-Fiction. Tische würden nur mehr aus einer energetischen Platte, freischwebend in der Luft bestehen. In meiner Jugend sahen wir in Comicheften oft distanzlose Kommunikation über Armbandsender- und -empfänger. Für uns damals nicht vorstellbar, dass es jemals so etwas geben würde. Bis dann das Internet, die Handys und Smartphone kamen. Also warum nicht ein Alltagsleben ohne Holz. Heute noch für nahezu alle unvorstellbar.
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Bis zu 90 % unserer Erde besteht aus Silikaten. Das wäre der nahezu unbegrenzt vorhandener Stoff der Zukunft, aus dem auch Möbel und Elemente von Häusern bestehen können. Tut es natürlich auch schon, vorwiegend bei Bauprojekten. Möbel aus Beton scheinen noch sehr fragwürdig. Aber der Beton der Zukunft wird ein ganz anderer sein, als der, den wir heute kennen. Wir werden uns mit dem Institut für Konstruktion- und Materialwissenschaften der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck in Verbindung setzen. Hier besteht ein echter Forschungsbedarf.
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Veganer und Vegetarier lehnen alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs ab, weil ihnen die Tiere leidtun. Warum tun ihnen nicht die Bäume leid. Diese sind auch vergewaltigte, soziale und bis zu einem bestimmten Maß intelligente Lebewesen. Nur haben sie keine Kulleraugen.
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Aus leidvoller Erfahrung der Geschichte: Der Mensch wird auf die Ressource Holz so lange nicht verzichten, so lange sich damit Geld verdienen lässt. Oberstes Streben des Menschen ist die Ausbeutung der Natur auf Grundlage von Gier und Macht. Das ist das Wesen seiner Art und erst wenn er einen ethisch evolutionären Sprung durchlebt, wird er ein anderes Verhältnis zum Natur leben.

 

„Die Zukunft des Waldes“ (Teil 1)

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Es gab einmal einen Tag des Waldes. Sollte der nun gefeiert werden oder nicht? Schauen wir einmal in die Zukunft des Waldes, denn keine Zukunft ohne Vergangenheit. Die Sicht des Menschen auf seinen Wald ist zuallererst eine wirtschaftliche und ästhetische sowie eine des Glaubens. Und der Glaube spielt hier eine große Rolle.

 

Wenn du heute zu einem Christen sagst, deinen Gott gibt es in 500 Jahren nicht mehr, wird er dir sagen: „Du spinnst“. Aber warum soll ein Christengott privilegierter sein als all die ägyptischen, persischen, griechischen und römischen Götter vor ihm. Sie alle sind untergegangen. Der christliche, spezifisch der katholische Glaube, hat den Wald, zu dem gemacht, wie wir ihn kennen. Die letzte echte Waldkultur Europas war die der Kelten. Von ihnen ist bekannt: „Der Wald ist unser Tempel, nicht steinerne Häuser“.

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Die Römer dann unter christlich-katholischer, nicht unter arianischer, Leitkultur haben begonnen, dem heiligen Wald den Garaus zu machen. Wie so vieles von der römischen Kultur das Fundament des heutigen Europas prägt, ist es auch das von ihnen gelebte Bild des Waldes. Die Karthager erfanden die industrielle Nutzung der Natur, die Römer haben die dann perfektioniert und auch für die Zukunft des Waldes in Europa festgeschrieben. Das ging und geht heute vorwiegend über den in Rom gegründeten und später im Konzil zu Nicäa 325 dogmatisierten katholischen Glauben. Dieser Ursprung wirkt bis heute herauf und in die derzeitig Forst 3.0 bestimmend hinein.

 

„Die Zukunft des Waldes“ (Teil 2) Industriestandard Forst 3.0

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Vom Industriestandard 4.0 haben viele schon etwas gehört, wenige vom Industriestandard Forst 3.0. Beide lassen sich von der technischen Seite her sehr leicht beschreiben. Aber eine Definition für das, wofür sie eigentlich stehen oder wie sie zu dem wurden, was sie heute sind, ist ungleich schwerer zu verstehen, ist von einer ganz anderen Qualität.

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Uns betrifft hier vorerst der Industriestandard Forst 3.0. Dieser Standard hat in der Forstwirtschaft keinen langen Weg der Entwicklung hinter sich. Er entwickelte sich radikal und schnell. Viele gehen im Wald spazieren und finden das einfach wunderbar. Sie kennen es nicht anders.

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Die heutigen Wälder Europas und natürlich auch die unseres Landes Tirol sind Plantagenwirtschaften und Agrokulturen, wenn auch bei uns nicht ganz so groß, weil topografisch begrenzt. Jeder braucht nur die Augen zu öffnen, die Fichten stehen wie die Streichhölzer in der Waldlandschaft. Dazwischen, großzügigerweise, kleinste Mischwaldzellen. Der ganze Wald ist auf wirtschaftlichen Nutzen und Effizienz ausgerichtet. In begrenzter Form auch der Schutzwald.

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Bäume werden noch von Hand gefällt und entastet, aber ab da beginnt die industrielle Aufarbeitung des Holzes. Nicht vergessen, auch bei uns. Holzschlägerkolonnen, teils aus dem Osten, arbeiten bestens organisiert und im Akkord Waldflächen in Kürze auf und stapeln die Stämme, bereit zum Abtransport in riesige Sägewerke. Dort ist alles mechanisiert und computergesteuert. Weiter geht die Halbware in Tischlereien und riesige Möbelfabriken oder ins Baugewerbe.

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Nahezu alles industriell hoch organisiert und effizient, sowie wirtschaftlich ausgesprochen profitabel. Das ist der Industriestandard Forst 3.0; denn der Forst endet nicht im Wald. Der Baum im Wald ist nur mehr eine lebendig tote und rechtlose Sache.

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Die Zukunft des Waldes (Teil 3) Industriestandard Forst 4.0

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Ein 20zig stöckiges Hochhaus frisst einen ganzen Wald weg. / Notwendigerweise agroindustriell verdichtete endlose Mono-Waldkulturen. / Industriell aufgeforstete und abgetragene Forste / Gesellschaftliche Folgen / Vision

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Abschluß

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Bäume haben keine Lobby. Berechtigterweise setzen sich Vegetarier und Veganer für Nutztiere ein, aber Bäume haben keine Kulleraugen. Nahezu niemand empfindet etwas im Alltag von der Würde eines Baumes. Nur wenn er vor einem wirklich uralten steht. Und da hat er schon Glück gehabt, dass gerade dieser nicht vor Jahrzenten gefällt wurde. Nicht vergessen Schwaz mit seiner Baumfäller-Religion bzw. Manie alter Bäume. Nachwirkungen vor allen in politischen Entscheidungsträgern mit einer noch immer orthodox-fundamentalen katholischen Prägung.

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Euer Armin vom Silberwald  

 


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