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Seminar
„In der
Tiefe der Wälder“ „Die Faszination des Betrachters
über die Tiefe und
von am 20. Oktober 2018 Ausbildung zum Waldmeister II
Referat für die LOORIEN AKADEMIE SCHWAZ
Der Titel „in der
Tiefe der Wälder“ ist ein poetischer, aber er spricht auch die Seele an,
denn für ein Forschen nach und in dieser Tiefe braucht es nicht nur den
Verstand, sondern auch die Seele. Die Ansage dieses
Referates ist frech. So frech und revolutionär wie z.B. der junge
Einstein und Galileo Galilei es waren. Beide haben entgegen
festgeschriebener Lehrmeinungen einiges fundamental umgeschrieben. Und so wird hier
auch fundamental Neues vorgestellt, das mich wie eine Last niederdrückt.
Einerseits aus Respekt vor dem Thema, andererseits durch seine nahezu
Unvermittelbarkeit.
Wichtig zum
Verständnis dieses Seminars sind auch neueste Erkenntnisse aus der
Kosmologie und der Astrophysik. Der Kosmos ist nicht nur die unendliche
Weite eines noch immer rätselhaften Raumes, sondern er setzt sich auch
bis weit in die Tiefe des Waldes hinein fort. Seine Ordnung und sein
Chaos bestimmen diese Tiefe.
Vorab passend
Thesen unserer Akademie zu diesem Thema.
● Was man sieht,
ist nicht immer die Wirklichkeit und deine Wirklichkeit ist nicht die
des Anderen. ● In der
Finsternis des Waldes ist man den Geheimissen unserer Erde am nächsten. ● Der Wald, in den du hinein gehst, ist nicht der Wald in deinem Kopf.
Worte für die
Tiefe des Waldes
● Der Horizont
der Wahrnehmung des Waldbesuchers
Viele
Waldbesucher finden den Wald schön, umarmen gerne Bäume und suchen
berechtigterweise Heilung im Wald (Looriens Ökopsychosomatik). Auch die
Mystik und Magie des Waldes wird oft in alten Liedern der Völker
besungen.
„Aber was liegt jenseits
alledem, was liegt jenseits der eigenen, aber auch der kollektiven
Wahrnehmung?“
Auch wenn es viele nicht hören wollen, die
kollektive Wahrnehmung passiert innerhalb eines sehr engen
Erignis-Horizontes. Vor allem innerhalb derer, die kommerziell mit dem
Wald zu tun haben: die Forstwirtschaft, dann die Biologen, die sich nur
mit dem augenscheinlich Lebendigen auseinandersetzen und letztlich seine
Besucher bzw. Wanderer, die den Wald für ihr Wohlbefinden konsumieren.
Hinter allem steht das Primat der Nützlichkeit und prinzipiell kein
Verlangen, keine Intention, darüber hinaus zu erfahren und letztlich zu
gehen.
(!) Wir machen es uns da
nicht so leicht. Für unser „in die Tiefe gehen“ brauchen wir zuvor
Worte, Sätze und Thesen. Zuerst gilt es, dem eigenen Kopf zu vermitteln,
worum es überhaupt geht und gleichzeitig andere, fremde Wirklichkeiten
jenseits des eigenen Horizontes wahrzunehmen und zu verstehen.
●
Das Paradoxon von Finsternis und Licht
Fangen wir ganz einfach und naiv an. Wir fragen nicht, was ein Wald ist, sondern wir haben seit Menschengedenken in uns archaische Eindrücke von „Finsternis und Licht“ im Wald. Finsternis steht hier nicht für die Dunkelheit.
(!) Ganz anders bei der
Finsternis und dem Licht. Die Finsternis im Wald war dem Menschen schon
immer entrückt, ihre Welt unwahrscheinlich nah und doch fern seiner
Wahrnehmung. Die Finsternis lebt emotional diesseits, tatsächlich aber
jenseits der Begrenztheit seines Horizontes. Anders das Licht, das erscheint den Menschen
aus dem Wald heraus, ihn über seinen Horizont herein zu erhellen. Für
ihn ist es von einer anderen Dynamik, bzw. Lebendigkeit, als in der Welt
der Finsternis.
Das hört sich nun wirklich verrückt an. Finster
ist doch das, was unerreichbar jenseits seines Horizontes scheint, eben
die Finsternis. Wenn sie jenseits und nicht wahrnehmbar wäre, wäre sie
dem Waldbesucher nicht bekannt. So hätte er wohl ein Wort, aber keinen
Begriff dafür.
Im Gegensatz dazu muss
auch das Licht im Menschen sein, denn es kommt von der Sonne und die ist
wohl innerhalb seines Horizontes. Er kann sie ja immer sehen, sofern sie
vorherrscht. Alles paradox und verwirrend widersprüchlich. Seid ihr
jetzt genug verwirrt?
Gehen wir es anders an. Im Licht des Waldes ist alles Lebendige und vermeintlich Tote zu sehen. Fast alles. Die Finsternis ist dort, wo es eben finster ist, und doch gibt es auch in ihr ein Sehen, besser gesagt ein Hineinsehen, aber von ganz anderer Art, als der Waldbesucher allgemein sieht.
Der Wald in seiner verborgenen Tiefe läßt sich
vorerst einmal reduzieren auf Dunkelheit und Licht. Die Finsternis liegt
dazwischen und sie ist die Vermischung von Dunkelheit und Licht. Unerlaubt vereinfacht gesagt, über den Kronen
ist das Licht, im Boden die Dunkelheit und dazwischen die Finsternis.
Von Lichtungen und lichten Wäldern wollen wir jetzt noch nicht sprechen.
Licht, Finsternis und Dunkelheit sind drei
Welten, die im Regelfall überlappend ineinander gehen. Licht und
Dunkelheit grenzen sich gegenüber der Finsternis ab. Wobei Licht, in und
über den Kronen und die Dunkelheit im Boden fixe Konstanten sind. Ich
nehme vorerst hier zu Veranschaulichung das Bodenbeispiel. Dem
widersprechend ist die Welt Dunkelheit doch anders zu verstehen.
Entgegen der üblichen verfestigten Lehrmeinung
steht in diesem Referat Finsternis weder für Dunkelheit noch für das
Fehlen von Licht. Auch die Astronomen irren sich hier. Die Kosmologen
werden noch darauf kommen, dass es nicht nur das Licht, die sichtbare
Materie und die Dunkle Materie (jetzt Dunkle Energie) gibt. (!) „Die allgemeine, auch
die wissenschaftliche Definition von Finsternis muss umgeschrieben
werden. Bisher gilt, Finsternis = Dunkelheit. Die Dogmatisierung des
Begriffes Finsternis ist aufzulösen und neu zu interpretieren und zu
bestimmen.“
Würde der Begriff Finsternis nur für die
Dunkelheit stehen, gäbe es keine Welt dazwischen und Licht und
Dunkelheit wären scharf getrennt. Dann gäbe es auch den Wald nicht, denn
der Großteil seiner Welt ist die zwischen dem Oben und dem Untersten,
dem Vorderen und dem Hinteren - also zwischen Licht und Dunkelheit.
● Verschiedene Dimensionen
Nun hat Licht eine Positiv-Dimension, die Dunkelheit eine Negativ-Dimension. Ich spreche hier nicht von der Dunklen Materie der Kosmologen. Während Licht eine Quelle ist, woraus eine Welt
entstehen kann, ist die Dunkelheit eine Welt ohne Quelle, allseits und
unbegrenzt offen. Das Licht gäbe es ohne Dunkelheit nicht, die
Dunkelheit ohne Licht schon! Der gerne gebrauchte Satz, beides benötigt
es, ist falsch. Die Existenz der Dunkelheit braucht kein Licht, das
Licht sehr wohl die Dunkelheit. Nur, der Mensch ist ohne Licht der
Dunkelheit gegenüber hilflos. Daher aus Angst und auch aus
Bequemlichkeit spricht er davon, dass beides zusammen gehört.
Wenn Licht und Dunkelheit aufeinandertreffen,
entsteht dazwischen der Raum der Finsternis. Beide vermischen sich in
ihm und es entsteht eine neue und sehr lebendige Welt mit ihren
spezifischen Dimensionen.
„Die Finsternis ist eine
eigenständige Welt, gefüttert vom Licht, getragen von der Dunkelheit.“
Aber vielleicht doch in ihr eingebettet. Im
Wald ist die Finsternis die Mischwelt zwischen oben und unten sowie
vorne und hinten. So ist sie die eigentliche Welt des Waldes in seiner
Tiefe. Und weil sie zwischen dem Oben und dem Unten immer neu entsteht,
ist sie auch die lebendigste in der Tiefe des Waldes. Einerseits
begrenzt vom Licht, andererseits unbegrenzt offen in die Dunkelheit
hinein. 01 Grafik
(!) „Daraus
ergibt sich eine Pluralität an Dimensionen in der Finsternis, die im
Widerhall, im Rückwurf aus der Dunkelheit, sich immer wieder brechen,
neu ausrichten!“
Dem gegenüber ist die Welt des Lichtes eine
Welt der Armut an Vielfalt. Die Spektralvielfalt des Lichtes, oder sein
Spiel auf einem Blatt, spielt hier keine Rolle.
(!) „Finsternis ist
multidimensional! Ihre Dimensionen brechen immer wieder in die
Dunkelheit ein. Dort laufen sie, vorerst einmal gesagt, entweder ins
Leere oder werden abgefangen und zurückgeworfen.“
(!) „Obwohl von der Fülle in der Welt der Dunkelheit hier die Sprache ist, wird auch das Wort Leere angeführt, weil Dimensionen lebendig sind und sich so in ihrer Fortschreibung irgendwann abnützen, abarbeiten können! Das ist eine ganz wichtige These zum
Verständnis der drei Welten. „Nicht vergessen, wir sprechen hier immer
noch vom Wald.“
Hereinbrechende Dimensionen von außerhalb
werden in der Welt der Dunkelheit wie mit dunklen Spiegel immer wieder
in die Welt der Finsternis zurückgeworfen, weil die Dunkelheit keine
leere Welt ist. Auch in ihr gibt es so etwas wie Widerstand und
Reflexion. Die Welt der Dunkelheit ist sehr wohl gefüllt.
● Die Reflexion und Krümmung in der Fülle der
Dunkelheit
Der Begriff Reflexion wird in der Physik und in
der Geisteswissenschaft verwendet. Hier ist es ähnlich der Physik
anschaulich zu sehen. Aber die angeführte Reflexion ist als keine der
Beiden zu verstehen. Dazu in einem eigenen Referat mehr.
Nichts ist leer, alles ist gefüllt mit Sein,
sonst gäbe es nichts – das Nichts auch nicht. Das wäre dann das „to me
on“, das absolute Nichts der alten Griechen. Das „to me on“ kann nicht
gedacht werden, denn was es nicht gibt, ist nicht denkbar, obwohl der
Mensch dafür Worte kreiert. Das Beispiel des Pegasus ist hier nicht
hilfreich. Denn es gibt sehr wohl Pferde und Flügel. Der Mensch fügt
beides im Kopf einfach zusammen, obwohl es kein geflügeltes Pferd gibt.
(!) „Noch paradoxer zeigt
sich, Dimensionen sind nicht nur gerade gerichtet, sie werden umgelenkt
und unter Einwirkungen krümmen sie sich. Damit lassen sie selbst Welten
entstehen und formen solche.“ Das gilt sowohl für die Welt der Dunkelheit als
auch für die der Finsternis. Sie generieren immer wieder die Tiefe der
Welt der Wälder, gestalten sie, lassen sie temporär und ortsgebunden
vergehen und neu entstehen.
Zur Krümmung einer Dimension und als Konsequenz
der Krümmung eines Raumes folgender kurzer Ansatz:
(!) Würden Dimensionen sich
nicht krümmen, entstünden jenseits der Welt des Lichtes keine Welten,
gäbe es keine solchen. Denn gerade gerichtete Dimensionen stützen
bereits bestehende Welten; nur krumme Dimensionen gestalten neue Welten,
formen solche. Gerade Dimensionen bedingen die Statik von Welten und
erst krumme Dimensionen bringen Leben in diese Welten.
(!) Gekrümmte Dimensionen
sind das große Geheimnis der Tiefe der Wälder, sind das Geheimnisvolle
des Waldes an sich.
(!) „Gerade gerichtete Dimensionen, wie die, die sich aus der Sonne ergeben, sind wie Säulen in einem Raum. Sie stützen Räume, sind aber statisch. Gebogene und krumme Dimensionen tragen sich-bewegende und immer wieder formende Räume wie die der Finsternis und der Dämmerung. Diese Dimensionen sind die Ursache von bewegten und geformten Räumen. Die Dunkelheit ist hier von anderer Struktur.“
(Beispiel) Räume mit
gekrümmten und gebogenen Dimensionen „wabbeln“ wie ein Pudding. Mehr
noch: Der Pudding streckt und dehnt sich an seinen äußeren Ausformungen.
Die Streckung und Dehnung innerhalb des Raumes bassiert sehr im
Verborgenen. Siehe das Beispiel des inflationären Universum.
Und noch etwas sehr Wichtiges, bezogen auf
Arten von Dimensionen.
(!) „Alles in der Natur
unterliegt Einflüssen, alles ist in Bewegung. Die Natur formt sich
permanent aus sich selbst heraus und ist daraus zwingend im
Ungleichgewicht.
(Beispiel) Ungleichgewicht ist sehr schön zu sehen an einer Balkenwaage. Einmal ist der linke Teil des Waagebalkens um seinen Drehpunkt herum oben, dann wieder der rechte. Nie ist der Balken um seinen Drehpunkt herum im Gleichgewicht, denn nie kommt er zur Ruhe. Der Betrachter kann in seiner begrenzten Wahrnehmung nicht immer eine Drehung sehen und vermeint Gleichgewicht zu erkennen. Ein Waagebalken dreht sich immer. Auch der buddhistische oder hinduistische Mönch
in seinen Meditationen ist nicht im Gleichgewicht. Immer ist sein
Innerstes in Bewegung. Vor allem dann, wenn er aus ihr wieder heraus
geht.
●
Der Mensch, der Wald und ihre Dimensionen
Die Tiefe des Waldes hat ihre eigenen Arten von
Dimensionalität und damit auch ihre Dimensionen! Der Mensch lebt die
seine. Bei aller vermeintlichen Dreidimensionalität des Raumes in seinem
Kopf, hat er darüber hinaus nur eine einzige Perspektive bzw. Dimension;
d.h. Gerichtetheit. Darin liegt sein Problem der Wahrnehmung und des
Verstehens von anderen Welten.
Eigentlich müßte es ein gegenseitiges Verstehen
geben, denn auch die Tiefe der Welt des Waldes ist lebendig. Aufgepasst:
Die Dunkelheit ist lebendig, ist nicht tot, weil auch ihre Dimensionen
lebendig sind. So nicht ganz präzise gesagt, selbst die Dunkelheit ist
nicht unbegrenzt lebendig, ihre Dimensionen schon. Denn die Dimensionen
kommen von außerhalb, sind lebendig und dringen in sie ein, strecken
sich und verbiegen sich.
Die Finsternis entsteht als Mischwelt zwischen
Dunkelheit und dem Licht der Sonne. Nebenbei bemerkt, es gibt auch
andere Lichtquellen. Die Dimension des Lichtes der Sonne spalten sich in
die Dimensionen der Finsternis auf, gestalten diese, und generieren und
formen auch die Dunkelheit.
Wie bereits gesagt: Die Dunkelheit wirft ihre
Art von Dimensionen in die Finsternis zurück. Es entsteht ein Austausch
und ein Kreislauf. Damit dieser Kreislauf nicht erlischt oder sich
selber aushungert, wird er von den Strahlen, den Dimensionen der Sonne
genährt.
Nochmals die Situation aus der Perspektive des
Waldbesuchers. Was tut er, er schaut in den Wald hinein und sieht
abgesehen von einer Vielfalt an Leben zuerst Licht und Dämmerung. Er
läßt seinen Blick schweifen und sieht einmal vom einen und dann vom
anderen mehr. Das greif- bzw. spürbare Leben ist nur ein Phänomen, ist
eine Erscheinung einer Substanz anderer Art.
(!) Die Faszination und das
Geheimnis der Tiefe des Waldes ist von anderer Substanz. Dieses
Substanzielle ist das Grundlegende, ist die Basis allen Seins des
Waldes. Licht und Dunkelheit finden sich in der Finsternis. So kann der
beobachtende Besucher wohl Licht sehen, aber auch die Mischwelt
Finsternis, wenn auch nur sehr begrenzt. Die Dunkelheit sieht er nicht.
Die Finsternis gibt es bei Tag und Nacht. Da kann dann von einer
reduzierten Tageshelle, ist gleich Dämmerung (Überschneidungssegment),
Waldnacht etc. gesprochen werden.
Also, der Besucher steht immer wieder im Licht
der Sonne und ebenso davor, aber nicht in der Finsternis. Es spricht ihn
wohl das Wechselspiel des Lichtes z.B. in den Baumkronen oder auf
Lichtungen an, unbewusst, aber umso tiefer, die Welt der Finsternis. Sie
drückt sich oft aus in Mythen oder in Gedichten. Z.B. vom dunklen
Deutschen Wald. Oder wie bereits hier gelehrt bei den Kelten und
Germanen.
Der Waldbesucher sieht durch Bäume und
Sträucher hindurch die Welt der Finsternis. Der Übergang von seiner
unmittelbaren Welt des Lichtes in die dahinter liegende Tiefe in der
Welt der Finsternis ist fließend und übergreifend und heißt die Welt der
Dämmerung (Segment).
● Düsternis und Weltendämmerung
Der Übergangsbereich der Düsterheit kann auch
als Weltendämmerung unabhängig von Tag und Nacht bezeichnet werden.
Passend ist hier eben der Begriff Düsternis. Es ist düster!
So haben wir schon drei große Welten und zwei Schnittwelten. Die des Lichtes, der Dämmerung, der Finsternis, der Düsternis und der Dunkelheit. Wobei die Dämmerung für den Betrachter die lebendigste ist, denn sie wechselt sehr lebendig am meisten ihre Position und Intensität.
Welt des Lichtes (Sonne)
● Furcht und Angst im Waldbetrachter
Da kommt die Intention der Neugierde einerseits
und anderseits die der Angst des Betrachters vor diesen Welten zum
Vorschein. Neugierde ist klar. Furcht schon weniger klar, aber immerhin
passiert sie vor etwas Realem. Die Dämmerung ist für ihn konkret und
real, daher Furcht vor etwas Konkreten.
Die Furcht vor der Finsternis ist auch real,
weil die Finsternis hinter der Dämmerung gleich wahrnehmbar ist. Die
Dunkelheit und die Düsterheit ist direkt nicht wahrnehmbar, daher hat
der Betrachter Angst vor ihr. Denn Angst ist vor dem Nicht-Wahrnehmbaren
gegeben, dem Unbekannten und Unbestimmten. (nach Soren Kierkegaard)
● Dämmerung /
Düsternis (Beide sind Schnittwelten)
Der Betrachter sieht in den Wald hinein, in dem
er schon steht, und sieht zuerst Licht, dann die Grauzone der Dämmerung,
dahinter ahnt er die durchmischte Welt der Finsternis mit ihren
Schatten, Verzerrungen und schwarzen Durchgängen. Das ist die
Wahrnehmungswelt des Betrachters in die Tiefe des Waldes.
Als erstes sieht der Betrachter das Licht der
Strahlen der Sonne, manche bis zum Boden. Diese Strahlen sind
geradegerichtet wie man es von seiner Dreidimensionalität im Kopf
voraussetzt. Klar seh- und wahrnehmbar.
Mehrere nahezu gleichgerichteten
Lichtdimensionen bilden die Welt des Lichtes im Wald. Es sind aber immer
Dimensionen nahezu gleicher Art, daher kann man hier von
Eindimensionalität sprechen, vom Raum Waldlicht. Der Raum ist für den
Betrachter dreidimensional. Aber das ist wieder etwas anderes.
(!) „Das Licht der Sonne,
ihre Strahlendimensionen, dringt nun weiter in die Waldwelt der
Dämmerung ein. Diese Welt ist enorm lebendig, weil ebenso wechselhaft
und unbeständig. Die Strahlendimensionen werden in ihr oft umgelenkt.“
Die Betrachtung ist ähnlich wie bei einem
Fernrohr oder einem Mikroskop, aber natürlich multipler und komplexer. Die Welt der Düsternis/Dämmerung durchkreuzen
unzählige Strahlendimensionen und halten so diese Welt stabil und in
ihrer Brechung und Umlenkung gleichzeitig labil.
Da die Welt der Düsternis/Dämmerung nicht nur
durchlässig ist, sondern auch durchgängig bis außerhalb ihrer selbst,
dringen gerade und gebrochene Strahlendimensionen in die Welt der
Finsternis ein. Dort arbeiten sie auf kuriose Weise. Sie verlieren ihre
Gerichtetheit und beginnen sich zu krümmen. Einige werden noch vor der
Welt der Dunkelheit abgebogen und zurückgelenkt. Andere dringen weit in
der Dunkelheit hinein. Damit beugen und verformen sie den Raum zu einer
Welt, die der Waldbetrachter nicht sieht, schon gar nicht versteht.
(!) Der Betrachter der
Tiefe des Waldes nimmt einiges, wenn auch wenig davon wahr, oft ahnt er
diese Tiefe nur, ohne sie zu verstehen. Einiges kommt in seinem
Verstehen (sozusagen im Kopf) gar nicht an, sehr wohl aber nimmt es
seine Seele auf. Darin liegt die Faszination des Betrachters von der
Tiefe und den verborgenen Geheimnissen des Waldes. Viel Freude wünscht Euch Armin vom Silberwald, danke für eure Geduld und Ausdauer.
Euer Armin vom Silberwald
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